Sonntag, 8. April 2012

Ferien, Ferien, Schnee und Kind! Und nun ist Erholung nötig!

Üblicherweise wird Urlaub ja mit Erholung und Ausruhen verbunden. Ganz anders sieht dies jedoch aus, wenn man mit einem Kleinkind zu Winterferien (falls in dieser Jahreszeit noch von Winterferien geredet werden darf) im Schnee eingeladen wird.

Packen leicht gemacht – oder auch nicht!

Der Stress begann bereits zuhause mit den Vorbereitungen. Im Normalfall ist schnell gepackt und die Liste der Dinge die unbedingt mitmüssen lässt sich nach und nach abhacken. Anders sieht es jedoch aus, wenn hierbei ein hellwaches Kleinkind durch die Wohnung wuselt.
Dinge die längst eingepackt und abgehackt sind liegen plötzlich wieder herum, das bereitgestellte Necessaire steht auf einmal in der Küche und ein riesiges Plüschtier nimmt den ganzen Platz im Rucksack für sich ein.
Irgendwann ist es dann doch geschafft und es bleibt nur noch zu hoffen, dass man nichts wieder Ausgepacktes übersehen hat. Daraufhin folgt der prüfende Blick durch die Wohnung. Die Kinderzahnbürste, die sich ins Bücherregal verirrt hat wird ebenfalls noch irgendwo im Gepäck untergebracht und sogar der Ball, der laut Töchterchen auf keinen Fall fehlen darf, darf mit.
Das Abenteuer kann beginnen!

In den Fängen des weissen Ungeheuers

Zugfahrten sind für meine Tochter immer etwas Tolles und entsprechend klappen die auch einigermassen gut. Die Fahrt mit der kleinen Vierpersonen Seilbahn (oder Zweieinhalb mit Gepäck) war ihr hingegen nicht ganz geheuer. Mit argwöhnischem Blick wurde jedes Schaukeln der Gondel betrachtet und das Gesicht schon vorsorglich verzogen, falls Losbrüllen nötig würde. Letzteres hielt sie glücklicherweise dann doch nicht für notwendig.
Zumindest noch nicht!
Auf 2000 Meter über Meer angelangt sollte endlich der lange mitgeschleppte Schlitten zum Einsatz kommen. Kaum liegt dieser im Schnee und darin eingebettet die Kleine, geht das Geschrei jedoch los. Mit jedem Meter steigert sich das Geschrei und die ersten mitleidigen, vorwurfsvollen und genervten Blicke werden in unsere Richtung geworfen. Keine Chance auf ein ruhiges Vorankommen und Unterkunft suchen. Nachdem Mama die grandiose Strecke von etwa zwei Metern zurücklegen konnte, musste der kleine Schreihals zwangsläufig wieder aus dem bösen, bösen Schlitten entfernt werden und durch den Tiefschnee getragen werden.
Nun gut, sie ist schliesslich auch müde durch die lange Reise und der Mittagsschlaf ist bereits seit einer Stunde fällig. Ausserdem ist nun auch Mama zu erschöpft, um effektiv etwas zu unternehmen.

Frisch fröhlich wird zwei Stunden später ein erneuter Versuch gestartet. Doch noch bevor die Kleine auf dem Schlitten sitzt, beginnt das Geschrei von Neuem. Der Anblick des bösartig glitzernden, furchtbar weissen Schnees genügt. Lautstark lässt sie sich auf dem einzigen kleinen schneefreien Fleckchen vor der Haustür fallen und weigert sich auch nur einen einzigen Schritt in das eklig nasse Scheezeugs zu wagen.

Schlitteln mit Mama als Lastesel

Einen Tag später wurden immerhin einige zaghafte Schritte im Schnee unternommen und irgendwann entdeckte sie doch, dass dieser seltsame Schnee gar nicht so anders ist als jener, den es vor einigen Wochen bei uns unten hatte. Lediglich die Menge ist nicht ganz dieselbe. Wenn auch widerwillig liess sie sich gar in den Schlitten verfrachten, als ich, mittlerweile reichlich Kleinkindtragen-Geschädigte, gar nicht mehr auf diese Weise vorwärts kam. Und welch Wunder, so schlimm war das Schlitteln gar nicht. Im Gegenteil, wenn Mama sie hinterher zog machte das sogar richtig Spass. Besser noch, so hatte Mama gar noch eine Hand frei und konnte zusätzlich Fläschchen, Schaufel und Puppe mitschleppen!

Und nun gehe ich keinen Schritt mehr weiter

Der Heimweg gestaltete sich ähnlich umständlich und wenig erholsam, wie die gesamten Ferien. Unter einen Arm den Schlitten geklemmt, inklusive ihrer Tasche und dem heissgeliebten „Bäbi“, die sie unbedingt selbst tragen wollte und entsprechend in der ersten Etape des Weges bei mir landeten, und der Kleinen selbst an der anderen Hand.
Am Bahnhof befand sie schliesslich, wir seien genug gelaufen und warf sich kurzerhand zu Boden. Alle mütterlichen Überredungskünste und Bestechungsversuche mit der zuhause wartenden Schokolade halfen nichts. So watschelte schlussendlich ein mit Riesenrucksack beladenes Mamatier mit Schlitten, Umhängetasche (der zudem der Halteriemen riss), Kindertasche und Puppe unter einem Arm und einem quengelnden und zappelnden Kind unter dem anderen Arm durchs Dorf.

Fazit: Ferien + Schnee + Kind = Mama braucht nun Erholung


Damit die Reise mit Baby oder Kleinkind nicht allzu stressig wird gibt es zumindest einige Tipps, die zu beachten sich lohnt: