Freitag, 27. Januar 2012

Durch die Dunkelheit von M. J. Scribare

Eine Rezension werde ich nicht dazu schreiben, schliesslich habe ich an dem Buch mitgearbeitet. Für einmal allerdings nicht als Autorin, sondern als Illustratorin. Trotzdem möchte ich „Durch die Dunkelheit“ kurz vorstellen und euch darüber nicht im Dunkeln stehen lassen.

Von Träumen, Hoffnung und dem Irren durch die Dunkelheit

In insgesamt sechs Erzählungen werden Träume, Hoffnung, aber auch Verzweiflung, Gewalt und die Zerstörung der Natur thematisiert. Die Autorin nimmt hierzu nicht nur die Perspektive des Erzählers, sondern auch diejenige einer Gejagten und Verurteilten, einer verwirrten Kreatur, eines Träumers und gar eines alten Lindenbaums ein.

Eine Kurzgeschichtensammlung

Das Buch wurde in zwei Hälften unterteilt. Erstere widmet sich eher zeitgenössischen Erzählungen. Der zweite Teil führt mit zwei weiteren Kurzgeschichten zurück in die Epoche des Mittelalters.
Die Illustrationen wurden in verschienen Techniken gemalt, beziehungsweise gezeichnet. Einerseits finden mit Bleistift und Graphit angefertigte Zeichnungen, andererseits Acryl- und Ölbilder, die als Kindle E-Book auf dem Computer auch in Farbe betrachtet werden können. Zudem ist "Durch die Dunkelheit" auch als PDF-Datei erhältlich.
Wer ein Buch zum Anfassen und drin Blättern bevorzugt, findet hier die Print-Version.

Inhalt:

Teil 1
1. Der Baum
2. Der Ritter, der sie retten sollte
3. Hinter der Stille verbirgt sich Musik
4. Ein Schloss aus Marmor, Holz und Luft

Teil 2
5. Wolfsmädchen
6. Durch die Dunkelheit


Eine Leseprobe findet sich hier.

Mittwoch, 18. Januar 2012

Die verzweifelte Suche nach dem guten Buch

Entweder bin ich in letzter Zeit zu einem überaus kritischen und schwer vollends zu begeisternden Leser geworden oder es geraten schlichtweg die falschen Bücher in meine Hände. Jedenfalls vermisse ich nun schon seit einer ganzen Weile Romane wie „Die Königsmörder-Chronik“ („Der Name des Windes“ und „Die Furcht des Weisen“) oder Kinderbücher wie „Wer hat sich da versteckt? ...und wird dann doch entdeckt!“ oder „Der fliegende Holländer“, die von der ersten bis zur letzten Seite überzeugen und mich begeistert zurückliessen.
Obwohl der letzte von mir rezensierte historische Roman „Die Gewandschneiderin“ absolut vielversprechend begann und ich die ersten Kapitel vollends der Überzeugung anheim viel, endlich wieder einmal ein erstklassiges Buch in den Händen zu halten, so konnte sich auch in diesem Fall die Spannung nicht bis zuletzt halten. Es blieb zwar durchaus interessant und unterhaltsam, das Grandiose, welches der Anfang versprach, war jedoch verflogen und hinterliess einzig ein flaues Gefühl im Magen.
Auch der soeben durchgelesene Ratgeber „Simplify your life – Mit Kindern einfacher und glücklicher leben“, kam nicht über eine gutgemeinte Ansammlung von oberflächlichen und grösstenteils bekannten Tipps hinaus, die zwar kurzweilig zu lesen, mehr aber auch nicht, waren. Von meiner letzten Rezension im Fantasy-Bereich reden wir besser erst gar nicht.
Rückblickend muss ich zugeben, ging ich bei meinen allerersten Rezensionen wohl tatsächlich etwas weniger kritisch ans Werk, aber keineswegs kritiklos! Aber auch nachträglich betrachtet, habe ich damals eindeutig die besseren Bücher erwischt!
Nun, weitere Rezensionen werden folgen und ich hoffe schwer – für mich, aber auch für alle die hier lesen – bald wieder einen wirklich guten Buchtipp abgeben zu können!

Dienstag, 10. Januar 2012

Atherton – Das Haus der Macht von Patrick Carman

Offenbar beweise ich in letzter Zeit ein schlechtes Händchen in Sachen Auswahl neuer Fantasy-Bücher zur Rezension.
Um es gleich vorweg zu nehmen, selten entpuppte sich das Lesen eines Buches als solche Qual! Zahlreiche sinnlose Wiederholungen, kindische Anreden, die eher in ein Buch für fünfjährige gepasst hätten, banale Reden und dazu etliche Logikfehler und Widersprüche vermögen das Aufkommen jeglicher Spannung sofort zu unterdrücken. Einzig die Hoffnung es würde sich wider allen Erwartungen doch noch irgendwie ein wenig Lesespass einfinden, liessen mich überhaupt bis zum Ende durchhalten.
Die Hoffnung wurde mit dem letzten Kapitel endgültig zerstört. Das interessanteste an dem ganzen Buch war noch das Interview mit dem Autor im Anhang. Darin kommt unter anderem auch das Einbauen zeitgenössischer Themen wie Umweltverschmutzung und der Missbrauch von Macht zur Sprache. Sicherlich sehr wichtige Themen und ebenfalls eine unterstützenswerte Idee, diese in einem Fantasy-Roman für junge Leser zugänglich zu machen. Die Umsetzung lässt allerdings schwer zu wünschen übrig.
Offenbar sollte der Roman insbesondere Jugendliche ab zwölf Jahren ansprechen, der angeschlagene Schreibstil ähnelt jedoch eher dem eines Kinderbuches. Für ein solches wiederum ist die Handlung zu komplex und zudem stellenweise zu brutal, obwohl tunlichst daran gesetzt wird die Beschreibung brutaler Stellen zu umgehen.
Bis zuletzt bleibt „Atherton – Das Haus der Macht“ schlichtweg unlogisch und langweilig. Und das Tragische daran: dies war erst der erste Band der Atherton-Trilogie. Entsprechend wird der Leser noch nicht einmal mit einem Ende belohnt, sondern mitten in der Geschichte stehen gelassen.
Für mich ist eines jedoch klar, um die Fortsetzung werde ich einen weiten Bogen machen.

Nun gut, etwas Positives muss ich trotzdem erwähnen. Bei der Gestaltung hat sich der Verlag wirklich Mühe gegeben. Etliche Zeichnungen und die Struktur von Gestein auf zahlreichen Seiten, machen den Roman immerhin zum Hingucker im Bücherregal. Immerhin etwas!


Hier gehts zur vollständigen Rezension: Patrick Carman: Atherton - Das Haus der Macht



Das Buch: Patrick Carman, Atherton – Das Haus der Macht, Kosmos Verlag 2011, 347 Seiten, Hardcover

Montag, 2. Januar 2012

Familienwahnsinn: Zu früh gefreut!

Gerade eben war ich soooo stolz auf meine Tochter. Ausnahmsweise hat sie doch tatsächlich ihren Teller voller Spaghetti gänzlich leer gegessen ohne dass auch nur eine einzige dieser langgezogenen Nudeln auf Tisch, Kleidung, Kopf, Mama oder Boden landete. Selbst Teller und ihre beiden Löffel – wenn sie zwei Löffel sieht, will sie auch zwei Löffel haben! – die sie ansonst jeweils nachdem sie fertig gespiessen hat in hohem Bogen durch die Küche befördert, blieben doch tatsächlich für einmal an ihrem Platz vor ihr liegen, beziehungsweise stehen. Auch sie selbst verharrte geduldig und brav in ihrem Hochstuhl, aus dem sie für gewöhnlich zu entkommen sucht.

Nun sass sie also da; nirgends verkleckert, brav, zufrieden und gesättigt, wie man sich das nur wünschen kann. Fröhlich grinste sie mir entgegen und bereits holte ich Luft, um sie mit einer Lobrede zu überschütten und mir selbst für meine artige und wohlerzogene kleine Prinzessin zu gratulieren. Doch kaum hob ich zu meiner Rede an, da zog sich ihr Grinsen langsam verräterisch in die Breite. Mit freudig glänzenden Äuglein griff sie mit einer Hand unter ihre Tischplatte, kramte kurz auf der mir abgewandten Seite ihrer Hochstuhl-Sitzfläche herum und zutage kam eine ganze Kleinkindhand voller Spaghetti mit Beilage… und gleich folgte gar noch die zweite Portion davon.

Immerhin landeten diese nun wieder in ihrem Teller und das Essen nahm erneut seinen Lauf. Schon kurze Zeit später hatte sie allerdings endgültig genug davon und streckte mir den noch immer halb vollen Teller entgegen. Sobald ich ihr diesen abgenommen hatte, als sie sich bereits zum Werfen bereitmachen wollte, machte sie sich auch schon wieder daran aus ihrem Hochstuhl auszubrechen, wie es seit einiger Zeit bei ihr so üblich ist und das Fertigessen für mich selbst immer wieder etwas schwierig gestaltet.